Tod durch Sex

Sex bis zum bitteren Ende

Das ist das Schicksal der männlichen Breitfuß-Beutelmaus (Antechinus flavipes). Die Männchen sterben nach ihrem „ersten Mal“. Sie koppulieren bis zu 14 Stunden lang mit zahlreichen Partnerinnen. Dies führt zu einer extrem hohen Stresshormon- und Testosteronausschüttung und schließlich zum Zusammenbruch des Immunsystems und zu Organversagen.1 Nach der etwa zweiwöchigen Paarungszeit sind daher alle Männchen tot und die Population besteht ausschließlich aus trächtigen Weibchen – bis diese neue Männchen zur Welt bringen und das ganze Drama von vorn beginnt.

Gelbfuß-Beutelmaus (Antechinus flavipes) (Foto: D. Paul)
Gelbfuß-Beutelmaus (Foto: Benjamint444)

In Down Under zuhause

Die Gelbfuß-Beutelmaus wird bis zu 16 Zentimeter lang (ohne Schwanz) und 70 Gramm schwer. Sie ist vor allem in Ostaustralien anzutreffen. Es gibt lediglich eine Unterart, die ein kleines Gebiet Südwestaustraliens bewohnt. Die nachtaktiven Tiere sind vor allem am Boden unterwegs, sind aber bei Bedarf auch gute Kletterer. Sie ernähren sich überwiegend von Insekten, aber auch von kleinen Wirbeltieren wie z. B. Jungvögeln.

Verbreitungsgebiet der Gelbfuß-Beutelmaus (Grafik: Nrg800)

Nicht näher verwandt mit den echten Mäusen

Anders als der Name vermuten lässt, ist die Gelbfuß-Beutelmaus allerdings kein Nagetier und schon gar keine echte Maus. Diese stehen vielmehr sogar auf ihrer Speisekarte. Sie gehört zur Gattung der Breitfuß-Beutelmäuse (sie haben wirklich breite Füße) und damit zu den Beuteltieren, also einer Untergruppe der Säugetiere. Beuteltiere sind vor allem dadurch gekennzeichnet, dass ihre Jungen bereits in einem sehr frühen, embryoähnlichen Entwicklungsstadium geboren werden und sich dann meist in einem Beutel der Mutter weiterentwickeln. Die wohl prominentesten Vertreter der Beuteltiere sind die Kängurus. Die meisten Beuteltierarten leben in Australien, einige aber auch in Südostasien und Amerika (z. B. das Opossum). Vor allem in Australien sind sie durch vom Menschen eingeschleppte Arten wie z. B. Füchse und Katzen oder auch die Aga-Kröte bedroht. Viele Beuteltiere sind dadurch stark dezimiert oder sogar schon ganz verschwunden. Aber immerhin: Die Gelbfuß-Beutelmaus gilt bislang nicht als bedroht.

Rotes Riesenkänguru (Osphranter rufus) (Foto: PotMart186)
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Quellen:

1  Dobson, F. S. (2013). Live fast, die young, and win the sperm competition. Proceedings of the National Academy of Sciences, 110(44), 17610-17611.