Jeder Hund hat einen einzigartigen Nasenabdruck

Der menschliche Fingerabdruck ist einzigartig

Wie wir wissen, ist der Fingerabdruck jedes Menschen einzigartig, so dass man ihn daran zweifelsfrei identifizieren kann. Dies gilt im übrigen auch noch für einige weitere Affen wie z. B. den Schimpansen. Unter den anderen Säugetieren ist dieses Phänomen bisher lediglich beim Koala (Phascolarctos cinereus) bekannt.[1] Unser bester Freund, der Hund (Canis lupus familiaris), hat jedoch keinen einzigartigen Pfotenabdruck.

Nasen- statt Fingerabdruck

Jack Russel Terrier mit individuellem Nasenabdruck (Foto: C. Brück)

Dennoch haben auch Hunde ein individuelles Merkmal, das sie absolut unverwechselbar macht: ihren Nasenabdruck.[2] Wie unsere Fingerkuppen weist auch die Hundenase ein einzigartiges Muster auf. Und dies ist keineswegs nur ein nutzloser Funfact, sondern kann zukünftig von großem Nutzen sein – für Mensch und Hund.

Auch diese Geschwister haben unterschiedliche Nasenabdrücke (Foto: C. Brück)

Ersatz für bisherige Mikrochips

Denn die bisher üblich Praxis zur sicheren Identifikation von Hunden liegt bekanntlich in der Implantation von Mikrochips unter die Haut. In vielen Ländern ist dies sogar Pflicht. Doch das könnte sich bald ändern. Derzeit wird an elektronischen Wegen gearbeitet, den Nasenabdruck zu nutzen, etwa zur Identifikation überfahrener Tiere oder auch für Versicherungszwecke. Südkoreanische Entwickler arbeiten bereits an einer App, die es ermöglicht die Hundenase selbst zu scannen und das Bild in einer Datenbank zu speichern. Über diese können dann z. B. aufgefundene Hunde identifiziert werden. Mittelfristig könnte solch ein Verfahren die derzeit üblichen Mikrochips ersetzen. So würde den Vierbeinern die schmerzhafte Prozedur und den Zweibeinern die Kosten des „Chippens“ erspart werden.

Nicht nur Hunde

Übrigens ist der Hund nicht das einzige Tier mit einem individuellen Nasenabdruck. Auch bei Berggorillas (Gorilla beringei beringei) hat man diesen bereits nachweisen können.[3] Bei weiteren Tieren geht man ebenfalls von diesem Merkmal aus. Unter anderem auch bei Katzen.[4] Diese und ihre Halter könnten also ebenfalls von einer entsprechenden Technologie profitieren.

Katze (Foto: C. Brück)